Material Zwischendecken/Treppen

Hallo liebe Houzy-Community-Mitglieder

Wir stehen vor einem grösseren Umbauprojekt (denkmalgeschütztes Häuschen, wo neben energetischen Massnahmen unter anderem auch noch die Zwischendecken ersetzt werden müssen.
Eine Option wäre Dielenboden, aber nur dort, wo es keine Nassräume entstehen. Oberhalb die Küche kommt das neue Badzimmer, und da sind wir ziemlich ratlos. Stand heute gibt es etwa 4 cm „Deckenstärke“: also Spannplatte+PVC. Aber wir müssen auch noch die Treppe von der Küche zum oberen Geschoss versetzen, daher würde es Sinn machen in diesem Schritt gleich die betroffeneDecke auch zu ersetzen. Das Problem ist: wir haben eine Balkenlage die nicht geändert werden darf, wir könnten höchstens dazwischen weitere Balken einbauen, aber die Raumhöhe ist bereits sehr gedrückt, würde also ungern weitere Elemente hinzufügen. Die Balken haben einen Abstand von etwa 1.00 m, aber ziemlich unregelmässig. Also nicht ausreichend für Trockenbauplatten.
Ich habe eine Visualisierung von der Küche, da sieht man etwa die Balkenlage. Frage ist, was für eine Decke mit möglichst optimalen Aufbau (Trittschall?) gebaut werden könnte, während wir uns auch eine Badewanne wünschen (Tragfähigkeit). Der Raum ist etwa 20 m2 gross, die Treppe verläuft an der linken Seite, wie man es sieht.


Ein weiteres Dilemma ist die Materialisierung der Treppe zur Schlafgalerie im Dachgeschoss. Es sollte wie ein Möbelstück erscheinen. Eine Idee ist gefärbte MDF-Platte, aber die sind ja nicht wirklich zum Schrauben. Könnte so was aus MDF gebaut werden? und wie? verleimt?

Danke für eure Meinungen, nützlichen Tipps und Vorschläge.

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Hallo Barbara

Betreffend deinem Dilemma zur Treppenmaterialisierung. Grundsätzlich ist das Schrauben in MDF Platten gut möglich (vorbohren zwingend erforderlich). Auch eine Verleimung ist problemlos möglich.
Eingefärbte MDF Platten sind sehr interessante Gestaltungselemente. Hier sehe ich eher das Problem der Stabilität von MDF selber als Treppentritte. Der nächste Punkt ist die Verfügbarkeit von durchgefärbten MDF, welche hauptsächlich in 19mm Dicke verfügbar sind. Als Treppenstufen sind diese sicherlich zu schawch.
Eine Möglichkeit wäre ev. auch Sperrholzplatten welche sehr belastbar und formstabil sind. Diese könnten ev. auch mit Linoleum belegt und die Kante (sichtbare Sperrholzschicht) zum Schutz lackiert oder geölt werden. So könnte auch ein Element aus der Küche in die Treppe übergehen. Auch betreffend der Oberfläche fände ich die Linoleumoberfläche als recht rutschfest und so als Treppe geeignet (müsste ich aber selber nochmals genau anschauen und überprüfen, habe ich so noch nicht angewendet).
Ein Punkt welcher aber nicht ausser Acht gelassen werden darf ist die Absturzsicherung, respektive das Geländer, welches meiner Ansicht nach bei der oberen Variante noch komplett fehlt. Ab 1m Fallhöhe ist ein Geländer zwingend erforderlich.
BFU Dokumentation Geländer und Brüstung

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Danke, Peter
Ja, als Architektin ist es mir bewusst, aber bis ich jeden Tag die Treppe neu gestalte, wollte ich nicht auch das Geländer gleich mitbearbeiten…
Ja, ich habe auch gesehen, dass die durchgefärbte MDF grundsätzlich 19 mm Stärke haben. Wie ist es, wenn man zwei Platten miteinander verleimt?

Ich sehe die Mehrschichtplatten auch als Alternative, mein Mann ist irgendwie nicht so begeistert davon. Es gibt rutschfeste Linoleumbeläge, jedoch nicht vom Sortiment Furniture Linoleum. Da wir auch als Bodenbelag in der Küche Linoleum überlegen, haben wir uns damit bereits auseinandergesetzt. Vermutlich könnte in diesem Fall den Bodenbelag für die Treppenstufen verwendet werden und die Kanten könnten, wie du auch schreibst, mit Klarlack gestrichen werden.

Hallo warum nehmt Ihr nicht Mehschicht verleimte Masivholz dass ist stabiler als MDF

Guten Tag Barbara
Die Lösung für das Bodenproblem könnte sein, eine Betonverbundkonstruktion zu wählen, das heisst die bestehenden Balken würden zusammen mit der eher dünnen Betonschicht zum Tragwerk, siehe dazu als Muster https://www.sfsintec.biz/internet/sfsintde.nsf/Print/System_VB
Kann ich aus Erfahrung sehr empfehlen.
Beste Grüsse Max Ziegler

Guten Tag Max, Barbara
Lösung von Max ist sicher sehr zum empfehlen.
Als Polymerchemiker habe ich lange Zeit PU-Bauplatten entwickelt, die Materialkunde ist mir nicht fremd, auch wenn ich wenig Ahnung von Beton und Holz habe. Ich möchte eine Bemerkung machen, zu der Sie den Lieferanten befragen können.

  1. Beton ist spröde, Verformungen führen zu Brüchen im Beton und das Holz als Untergrund hat den Vorteil, dass es Dehnungen aufnehmen kann. Andernfalls nehmen Sie ein Holzsubstrat und nicht MDF (sehr kurze Fasern - kann keine Dehnung aufnehmen).
  2. Mit einer dünnen Schicht Dämmschaum zwischen Holz und Beton optimieren Sie die Dämmung Ihres Wohnraums (im Erdgeschoss) erheblich. Sie sollten dies dann mit XPS, EPS (stärker) oder PU (teuer, aber bester k-Wert bzw. Dämmung pro Dickeneinheit) tun.
    Viel Glück

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Danke für den Hinweis. Holzbauplatten sind natürlich auch eine Option. Wir haben mal Möbel aus Multiplex-Platten (mit offener Kante) gebaut, sie sind sehr schön geworden.
Die Idee war beim oberen Treppe (gefärbtes MDF), dass es gestalterisch als eine Einheit erscheint, und evtl. sogar als „Fremdkörper“ wahrgenommen wird.
Ich hadere noch damit, wie man am besten mit Denkmalschutz umgeht. Einfach nachzuahmen, oder gekünstelt „alt“ zu machen möchte ich auf keinen Fall.
Holz wird ja zudem in vielen Stellen eingesetzt, oft auch sichtbar (z.B. Dielenboden von unten), die alte Strickwände, die Balken, usw.
Daher haben wir MDF in Betracht gezogen, damit dieses Element sich von dem Rest des Gebäudes etwas abgrenzt. Vielleicht ist es eine dumme Idee.

Hallo Max

Danke für die Empfehlung. Noch haben wir uns keine Hybridlösung überlegt.
Mir ist persönlich wichtig, dass die Rückbaufähigkeit möglichst gut gewährleistet wird.
Es ist ein 300-jähriges Gebäude, wo unser „Aufenthalt“ nur eine kleine Episode im Verlauf der Zeit ist. Ich will natürlich nicht temporäre Lösungen anstreben, die Massnahmen sollen dann doch jahrzehntelang Stand halten.
Das ist ein Konflikt, womit wir heutzutage vermehrt konfrontiert werden (Netto-Null Ziele, Kreislaufwirtschaft, usw.), obwohl die Baubranche und auch die Planer noch nicht so weit sind.

Auf jeden Fall ist dieses System mit geringen Aufbauhöhe und Vorteile, wie Brand- und Schallschutz sehr interessant.