Photovoltaik-Anlage aufs Dach, Batteriespeicher im Keller?

Unser Haus ist Baujahr 2018. Damals haben wir aus Kostengründen - und weil wir auch vom GU nicht darauf hingewiesen wurden - auf eine Photovoltaik-Lösung verzichtet. Jetzt stellen wir uns die Frage, ob wir Solarpanels aufs Dach montieren. Was ist dabei zu beachten? Lohnt es sich, auch gleich Batteriespeicher dazu zu installieren? Welche steuerlichen Förderungen gibt es? Mittelfristig (in den nächsten 2 Jahren) würden wir auch unseren derzeitigen Verbrenner durch ein E-Auto ersetzen.
Mit wem würde man die Installation einer solchen Photovoltaik-Lösung angehen? Mit dem regionalen Stromversorger (EKZ)? Oder einem anderen (unabhängigeren) Handwerker/Partner?

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Lieber Martin Jungfer

Herzlich Willkommen in der Houzy Community und besten Dank für Deine Fragen.

Wir haben deinen Beitrag sehr gerne unserem Energie-Experten Max Ziegler @ceo-zwei zugeteilt. Dieser wird sich diese Woche dazu einbringen.

Wir sind gespannt, ob auch Community Mitglieder gute Ratschläge hierzu für Dich haben.

In der Zwischenzeit kannst Du gerne weitere Fragen an die Community stellen oder anderen Usern mit Deinen Erfahrungen helfen.

Liebe Grüsse
Alina von Houzy

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Für das eigene Solarkraftwerk sind einige Punkte zu befolgen. Wichtig sind die Standortfrage des Gebäudes, die Gebäudeausrichtung, Verschattungen (Bäume/Kamine) auf dem Flachdach oder Steildachfläche. Wir empfehlen ein möglichst hoher Eigenstromverbrauch anstreben. Als erste Grobeinschätzung können sie über Sonnendach https://www.uvek-gis.admin.ch/BFE/sonnendach/?lang=de mehr erfahren. Batteriespeicher ist im Kleinformat immer noch teuer einzustufen, es funktioniert jedoch bestens, wir empfehlen jedoch das Speicherkonzept direkt mit ihrer künftigen E-Mobilität zu planen. Steuerliche Förderung ist im eigenen Kanton zu prüfen, die Anlage Förderung ist jedoch schweizerisch geregelt, die Förderbeiträge sind immer Anlagengrösse abhängig, siehe dazu Pronovo https://pronovo.ch/de/services/tarifrechner/. Lösungen zur Umsetzung ist keineswegs nur vom regionalen Stromversorgern abhängig, ich empfehle ihnen zwei Angebot als Gesamtlösung einzuholen, erstellen sie ein Pflichtenheft um die Angebote später vergleichen zu können. Absturzsicherungen für den Unterhalt, Blitzschutz und Versicherungsfragen runden eine gute Lösung ab. Beste Grüsse Max Ziegler

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Salut @martin.jungfer. Rein ökonomisch gesehen rentiert der Batteriespeicher heutzutage wegen der Anschaffungskosten meist noch nicht mehr, als wenn man den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen lässt. Das kann sich jedoch ändern, wenn die Einspeisevergütungen noch weiter sinken. Auch die Batteriespeicher werden zunehmend günstiger. Schon heute ist über die Gesamtlebensdauer der Anlage gesehen auch eine Lösung mit Batteriespeicher gewinnbringend. Der Batteriespeicher führt zu massiv mehr Eigenverbrauch, gerade im Sommer oft nahe 100%. Zudem hast du dann auch Gewissheit, dass du deinen eigenen nachhaltigen Strom verbrauchst. Im Winter wird der Eigenverbrauch dadurch nur unwesentlich gesteigert, da nur sehr wenig Überschüsse produziert werden.
Mit den aktuellen Gesetzen profitierst du höchstwahrscheinlich von der Förderbeiträgen der Einmalvergütung für kleine Photovoltaikanlagen (KLEIV). Für die Anforderung und Auszahlung dieser Beiträge ist Pronovo zuständig (siehe Link von Max Ziegler).

EKZ vermittelt aus dem eigenen Handwerkernetz. Preis/Leistungs-Verhältnis dort können wir nicht beurteilen. Bald wirst du dich zu diesem Thema, der Wirtschaftlichkeit und dem Eigenverbrauch auch direkt mit einem Houzy Solarrechner informieren können, wir arbeiten daran.

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Unsere Eigentümergemeinschaft 130 Wohnungen überlegt sich eine Solaranlage zu installieren. Diese sollte möglichst für den Eigenverbrauch genutzt werden und evtl. auch für Elektroautos.
Wo kann man sich zu den aktuell verfügbaren Batteriespeicher und Preise informieren? Gibt es noch andere Speichersysteme neben den Batterien?

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Hallo @Knoll , das klingt nach einem sehr spannenden Projekt. Nebst den gängigen Speichern gibt es auch den ziemlich neuen Vehicle-to-Grid (V2G) Ansatz, dabei kann man die Batterien der Elektroautos nicht nur aufladen, sondern auch als Zwischenspeicher nutzen. Das kann Sinn machen, da sie momentan bis zu 5-10mal grösser sind als Gebäudespeicherbatterien. Dieser Ansatz steckt jedoch noch in den Kinderschuhen und ist für deine STWEG sicher die Lösung mit der höchsten Komplexität.

Ich kenne leider gerade keine Plattform, die Preise für Energiespeicher in dieser Grösse vergleicht. Da die Wirtschaftlichkeit einer Speicheranschaffung extrem mit der Optimierung des Eigenverbrauchs zusammenspielt, würde ich für ein Vorhaben dieser Grösse aber sowieso unbedingt einen Energieberater empfehlen. Dieser kennt auch die gängigen Modelle auf dem Markt und ihre Vor- und Nachteile.

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Danke für die freundliche und kompetente Antwort.
Leider wird für unser Haus auf der Sonnendach-Seite noch kein Potenzial angezeigt. Ich habe das über die eingebettete Möglichkeit ans UVEK gemeldet.
Und auch danke für den Link zu Pronovo. Leider habe ich festgestellt, dass die steuerliche Förderung im Kanton ZH nur für Häuser gilt, die älter als 5 Jahren sind (warum auch immer…). D.h. in drei Jahren lohnt sich die Investition für mich deutlich mehr - und ich hoffe, dass bis dahin E-Autos und Systeme stärker verbreitet sind, die bidirektionales Laden ermöglichen. Oder Batteriespeicher werden preislich attraktiver bis dahin.

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Hallo Martin,
Kennen Sie die Webseite www.energiefranken.ch?
Da kann man über möglichen Förderungen im Eigenen Kanton sich informieren.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit dem Projekt, auch wenn es erst in 3 Jahren realisiert wird.

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