Photovoltaik-Anlage: ein paar Fragen

Liebe Community
Unsere Situation: EFH mit Flachdach, Minergie-Standard, Wärmepumpe SG-Ready, Boiler mit Elektroeinsatz. Wir möchten nun eine Photovoltaik-Anlage realisieren und haben mehrere Offerten eingeholt.
Fragen:

  1. Das Flachdach ist leicht begrünt und es hat auch etwas Moos darauf. Ein Anbieter sagt, man solle die Begrünung entfernen/das bestehende Kies absaugen, dann ein Flies auf das Dach legen und dann die Montagekonstruktion sowie neues Kies. Andere Anbieter sagen, es ist nicht nötig, das Kies und die Begrünung abzusaugen. Was ist ratsam bezüglich Montage der PV-Anlage auf einem leicht begrünten Flachdach?
  2. Wir möchten natürlich den Eigenverbrauch optimieren und dafür insbesondere die Wärmepumpe und/oder den Boiler nutzen. Was ist ratsam: Installationen, damit die SG-ready Wärmepumpe angesteuert werden kann oder solche, damit der Elektroeinsatz des Boilers angesteuert werden kann oder beides (Ansteuerung sowohl der Wärmepumpe als auch des Boilers)?
  3. Unsere Anlage wird höchstens kurz am Morgen und kurz am Abend leichte Verschattungen auf ein paar wenigen Modulen aufweisen. Sind in einer solchen Situation Moduloptimierer ratsam/nötig? In gewissen Offerten sind solche drin, in anderen Offerten nicht.
  4. Verschiedene Offerten offerieren optional einen BYD-Batteriespeicher, die einen einen der HVS-Serie, die anderen einen der HVM-Serie. Welcher ist geeigneter, HVS oder HVM in unserem Fall mit Wärmepumpe und später vielleicht einer E-Ladestation?
    Danke im Voraus für alle Hinweise/Antworten!

Grüzi Hanspeter

Zu Frage 1, um dies Beantworten zu können braucht es mehr Angaben, Alter des Daches, genauer Materialdeklaration der Dachabdichtungen, im Grundsatz wegräumen und je nach PV Halterungssystem zum beschweren verwenden …

Frage 2; die Wärmepumpe sie hat einen Wirkungsgrad von 3-4 gegenüber Elektroboiler.

Frage 3 ja macht sicherlich sinn, allenfalls nur partiell einsetzen.

Guten Morgen Hans Peter

Ich versuche mich kurz zu halten und doch die Fragen zu beantworten.

  1. ja nach Alter und Zustand des Daches ist das überhaupt kein Problem zum auf die Begrünung was draufzustellen. Bedingt natürlich immer das es sauber, fachmännisch und mit der geeigneten Unterkonstruktion gemacht wird. Zur Beschwerung der PV-Anlage solltet ihr grossflächige Betonplatten nehmen.

  2. Hier wird es schon technischer… Grundsätzlich hat die Wärmepumpe durch den COP den besseren Wirkungsgrad… Das heisst aber nicht dass dies übers Jahr hinweg besser ist. Hier spielen auch Energie-Tarife eine wichtige Rolle für die ökonomische Betrachtung. Sinnvoll ist ganz einfach eine Kombination aus beidem, plus Monitoring und Regelung natürlich.

  3. Auf die Optimizer würde ich grundsätzlich verzichten. Steckverbindung und auch der Optimizer selber ist eine Fehlerquelle mehr, die es nicht unbedingt braucht. Je nach Situation das betreffende Modul sogar besser weglassen, anstatt in den Schatten zu bauen.

  4. Zum Speicher gilt es ebenfalls ihre gesamte Liegenschaft zu berücksichtigen… Nutzerverhalten in der Nacht ist hier sehr wichtig… Leistung der Wärmepumpe ebenfalls… HVS ist für schnellere Lade- und Entladungen als der HVW geeignet. Je nach WP kann hier mit geeignetem Energiemanager trotzdem HVW gewählt werden. Mit der E-Ladestation ebenfalls - mit intelligentem Überschuss-Laden (Dynamisch), funktioniert das super… :wink:

Ich hoffe das hat für den Anfang weitergeholfen… Gerne können wir auf persönlicher Ebene das alles ein bisschen genauer besprechen. Sinn und Unsinn liegen hier nahe zusammen bei solchen Systemen. Wichtig immer zuerst - saubere Analyse Ist-Zustand und dann im System denken! Über den Tellerrand und in die Zukunft… Technisch ist das alles kein Problem.

Gruss und es schöns Tägli

2 „Gefällt mir“